Rückblick auf das Schul- und Heimatfest 2017

Das Festkomitee bedankt sich !

Auf dem Foto: Gunther Kreusel, Dietrich Clauß, Sylvia Reichel, Jörg Reichel, Ingrid Schellenberg, Regina Seyrich, Sven Richter, Günter Keilig, Gunter Gerlach

Leider fehlen zu diesem Zeitpunkt der Aufnahme der Initiator des Heimatfestes Johannes Keilig, Steffen Neubauer und Hans-Jörg Bruder (links von oben).


Wir, das Festkomitee und alle weiteren verantwortlichen Organisatoren, möchten uns hiermit bei allen Krumhermersdorfern und ihren Gästen ganz herzlich bedanken. Ihr habt alle durch Euer zahlreiches Erscheinen während den Veranstaltungen wesentlich zum Gelingen unseres Schul- und Heimatfestes 2017 eigetragen. Ganz besonders geht unser Dank an den Initiator des Heimatfestes Johannes Keilig, der den Stein ins Rollen gebracht hat und ohne ihn das Fest nicht verwirklicht worden wäre. Ein großes Lob und Dankeschön auch an die Teilnehmer und Gestalter des Festumzuges, es war Spitzenklasse ! Wir sind überwältigt von den vielen positiven Rückmeldungen, die gelungene Festwoche ist der Lohn für eine lange und auch aufregende Vorbereitungszeit. Unser Dank geht weiterhin auch an die Stadtverwaltung Zschopau, die Fa. Auerswald sowie an die freiwilligen Helfer und die zahlreichen Sponsoren und Unterstützer. Diese Festwoche im Juni 2017 wird uns allen in guter Erinnerung bleiben !


Zur Vorgeschichte des Heimatfestes

1967 fand das letzte Schul- und Heimatfest in Krumhermersdorf statt. Das ist eine lange Zeit. Deshalb haben sich seit Sommer 2014 11 Bürgerinnen und Bürger zusammengefunden, um im Jahr 2017 wieder ein Heimatfest zu organisieren und durchzuführen. Obwohl die erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1369 datiert wird,  geht bereits eine erste Erwähnung der Krumhermersdorfer Kirche auf das Jahr 1292 zurück. Deshalb sollte dieses Fest auch der 725-jährigen Geschichte unseres Ortes gewidmet sein. Und obwohl der Ort seit mehr als 20 Jahren keine eigene Schule mehr hat, wurde gleichzeitig an die 1977 eingeweihte ehemalige Polytechnische Oberschule unseres Ortes erinnert.
Die Mitstreiter im Organisationsteam waren Johannes und Günter Keilig, Ingrid Schellenberg, Steffen Neubauer, Gunter Gerlach, Gunther Kreusel, Hans-Jörg Bruder, Sylvia Reichel, Regina Seyrich, Sven Richter und Dietrich Clauß. Vom Ortschaftsrat war Günter Keilig im Team mit beteiligt. Der Ortschaftsrat und der Stadtrat Zschopau bekundeten mit Beschlüssen die Unterstützung des Heimatfestes.


Das Programm der Festwoche


Klassentreffen am 17. Juni 2017

Ein Höhepunkt des Festes war ein jahrgangsübergreifendes Klassentreffen am 17. Juni. Dazu wurden Einladungen mit der Bitte um Teilnahmemeldungen bis Ende Februar 2017 versandt, damit die Organisation langfristig mit den zahlreich zu erwartenden ehemaligen Krumhermersdorfer Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern planen konnte.

Es lagen über 900 Rückmeldungen zur Teilnahme vor, ein volles Festzelt war also garantiert.

 

 

Rege wurde auch die Möglichkeit genutzt, die ehemalige Schule zu besuchen. Dort gab es einen kleinen Flohmarkt,  diverse Ausstellungen und im ehemaligen Speisesaal Kaffee und Kuchen. 


Fotogalerie zum Klassentreffen

Klassentreffen 17.06.17

Der große historische Festumzug am 18. Juni 2017

Um 14.00 Uhr setzte sich der Umzug in Bewegung und durchquerte den gesamten Ort bis in das Niederdorf. Der Festumzug wurde angeführt durch:

  • die „Rieser Trachtenkapelle“ aus Unterschneidheim
  • dem Ortsvorsteher Jörg Reichel
  • dem Oberbürgermeister Arne Sigmund und den Herren des Ortschaftsrates gemeinsam mit den Vertretern aus der Partnergemeinde Unterscheidheim

Die Bilder des Festumzuges wurden im weiteren Verlauf musikalisch begleitet durch:

  • die Witzschdorfer Blasmusikanten der Freiwilligen Feuerwehr Witzschdorf
  • die Bergkapelle der Bergbrüderschaft Pobershau
  • die Schalmeienkapelle Steinbach
Witzschdorfer Blasmusikanten
Witzschdorfer Blasmusikanten
Bergkapelle Pobershau
Bergkapelle Pobershau
Schalmeienkapelle Steinbach
Schalmeienkapelle Steinbach


Bild 1 - Gründung und Besiedlung von Krumhermersdorf

Hinter zwei herrschaftlichen Reitern fahren Cornelius von Rüxleben und seine Frau in herrschaftlicher Kutsche. Der Kutsche folgen die ersten Siedler samt Familien.

 

Obwohl die erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1369 datiert wird,  geht bereits eine erste Erwähnung der Krumhermersdorfer Kirche auf das Jahr 1292 zurück. Im Zuge der Reformation, die in diesem Teil Sachsens 1539 Einzug hielt, wurde Krumhermersdorf eigenständige Parochie. 1567 erhielt Cornelius von Rüxleben, Jägermeister Augusts von Sachsen, den Ort, der nun Krummenhermsdorf genannt wurde.

Bild 2 - Beginn des Bergbaus

Auf einem Festwagen, dem Bergknappen folgen, wird der Altbergbau dargestellt.

Im 15. Jahrhundert entdeckte man auf der Flur des Ortes nahe dem Fluss Zschopau Silbererz. Die "Heilige-Dreifaltigkeits-Fundgrube" in Zschopau war über viele Jahrhunderte hindurch der bedeu­tendste Bergbau in und um Zschopau. Die Grube erstreckt sich vom gleichnamigen Fluß vorwiegend im dunklen Glimmerschiefer auf einer Länge von etwa 900 m von der Zschopau bis in das Krumhermersdorfer Gansbachtal.

Bild 3 - Rechtsprechung im Mittelalter

Den berittenen Söldnern folgen geknechtete Gefangene und Getriebene. Dargestellt wird eine Hexenverbrennung. Die Hexenverbrennung auf dem Scheiterhaufen war das meist angewandte Hinrichtungsverfahren im Mittelalter. Es ging schnell, war qualvoll, effektiv und man bot der Bevölkerung ein extremes Abschreckungsbeispiel und gleichzeitig ein großes Spektakel.

Bild 4 - Not und Elend durch den 30-jährigen Krieg und die Pest

Reiter und Söldner sollen die Unterdrückung der Bevölkerung darstellen. Die Bevölkerung leidet an den Folgen des Krieges.

Das älteste Kirchenbuch des Ortes (ab 1613) berichtet, dass Krumhermersdorf im Dreißigjährigen Krieg durch die Soldaten des Generals Holck völlig zerstört wurde. Unmittelbar dadurch oder an einer folgenden Pestepidemie kamen damals 700 Einwohner (ca. 90 %) um.

Bild 5 - Kirchenbau 1756

Das Modell der Kirche auf einem Festwagen, dem die Mitglieder des Kirchenvorstandes folgen, und der Posauenchor sollen an den Kirchenbau erinnern. Die jetzige Kirche wurde in ihrer ursprünglichen Form 1756 erbaut.

Bild 6 - Wildschütz und "Volksheld" Karl Stülpner

Das Bild zeigt Karl Stülpner, seine Gefährten und Soldaten des königlich-sächsischen Infantrieregiments.

Die Darstellungen seiner Lebensgeschichte in Erzählungen, Romanen, volkstümlichen Theaterstücken und schließlich Verfilmungen haben zu einer umfangreichen Legendenbildung geführt und dazu beigetragen, dass Stülpner im sächsischen Erzgebirge noch heute als Volksheld angesehen und gelegentlich als „sächsischer Robin Hood“ bezeichnet wird.

Bild 7 - Beginn und Entwicklung der Strumpfindustrie

Auf einem Festwagen und durch die Begleitung von Frauen und Männern als Strumpfwirker und Fabrikant werden der Beginn und die Entwicklung der Strumpfindustrie in Krumhermersdorf dargestellt. Gezeigt wird auch die Nachbildung der Innungsfahne der Kumhermersdorfer Strumpfwirker.

Nach 1700 ließen sich die ersten Strumpfwirker im Ort nieder. Dieses in Heimarbeit betriebene Gewerbe entwickelte sich neben der Landwirtschaft nach und nach zum Haupterwerb der Krumhermersdorfer.

Der Verdienst war jedoch schlecht, denn die Heimarbeiter waren meist gezwungen, Materialkauf und Verkauf über Verleger abzuwickeln. Im 19. Jahrhundert bauten diese Verleger Strumpffabriken, wodurch die uneffektive Heimarbeit aufhörte. Eine Absatzkrise führte 1888 zur zeitweiligen Schließung der Krumhermersdorfer Strumpffabriken. Zur sozialen Absicherung der betroffenen Arbeiter ließ die Gemeinde vier Wochen unentgeltlich Essen ausgeben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Krumhermersdorf drei Strumpffabriken.

Bild 8 - Ortsteile Ganshäuser und Feldgüter

Auf Festwagen werden die Ortsteile Ganshäuser und Feldgüter dargestellt.

Die beiden Ortsteile sind geprägt durch landwirtschaftliche Entwicklung. Während der Ortsteil Feldgüter heute durch den Standort der Agrarprodukte GmbH Krumhermersdorf, als Betriebsteil  der Bauernland AG Großolbersdorf, noch landwirtschaftlich geprägt ist, erlangte der Ortsteil Ganshäuser seine Bekanntheit wesentlich aus der Lage an der ehemaligen Salzstraße und heute als wichtige Zufahrt zum Klinikum „Mittleres Erzgebirge“ und zur Stadt Stadt Zschopau.

Bild 9 - Bau der Talsperren Neunzehnhain

Das Bild zeigt auf einem Festwagen das Modell des Krumhermersdorfer Aquäduktes, gefolgt von Holzfällern und Bauarbeitern, die den Bau der Neunzehnhainer Talsperren im Bornwald symbolisieren.

Zur Sicherung der Wasserversorgung der Stadt Chemnitz wurden Anfang des 20. Jahrhunderts im Erzgebirge Talsperren erbaut und für den Transport des Wassers ein Kanal bis nach Chemnitz-Einsiedel getrieben. Dieser Kanal quert die Täler des Krumhermersdorfer Dorfbaches und der Zschopau über zwei Aquädukte. Das 1907 im Niederdorf errichtete Bauwerk ist seither zum Wahrzeichen des Ortes geworden. Ein Modell des im Zusammenhang mit dem Bau der Talsperre Neunzehnhain abgerissenen Ortsteils „Bornwald“ ist in einer Ausstellung in der ehemaligen Schule zu sehen.

Die eigene zentrale Wasserversorgung für die Gemeinde wurde 1928 in Betrieb genommen.

Bild 10 - 1. Weltkrieg und Folgen

Das Modell des auf dem Friedhof befindlichen Denkmals soll an die Folgen des 1. Weltkrieges in der Gemeinde erinnern. Obwohl die Gemeinde nicht unmittelbar vom Krieg und dessen Folgen berührt war, mussten 89 junge Männer des Ortes diesen als Gefallene und Vermisste mit ihrem Leben bezahlen.

Bild 11 - Die „Goldenen Zwanziger Jahre“

Im Bild sind Kraftwagen aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu sehen. Begleitet werden die Fahrzeuge durch Charleston-Tänzerinnen, dem typischen Tanz der damaligen Zeit.

Der Kraftomnibus soll an die Eröffnung der ersten öffentlichen Busverbindung zwischen der Gemeinde und der Stadt Zschopau erinnern.

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung wurden neue Transportmittel gebraucht. Das Kraftfahrzeug entwickelte sich mehr und mehr zum individuellen Verkehrsmittel und der Aufschwung der Industrie in der nahen Stadt Zschopau verlangte auch nach neuen Arbeitern aus dem Umland.

Bild 12 - 2. Weltkrieg und Folgen

Die zum Bild gehörenden Fahrzeuge sollen die am Weltkrieg beteiligten Armeen zeigen. Das Modell auf dem Festwagen zeigt ein von Bomben zerstörtes Wohnhaus. Das Bild zeigt die in der Folge des Krieges auch in Krumhermersdorf eintreffenden und aufzunehmenden Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten.

Neben den im Krieg zu beklagenden Krumhermersdorfer Opfern hatte der Ort jetzt unmittelbar an den Kriegsfolgen zu leiden. Bei einem Luftangriff, der ursprünglich Zschopau gegolten hatte, wurden in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945  25 Häuser und 19 Scheunen zerstört sowie 134 Häuser und 28 Scheunen und Wirtschaftsgebäude beschädigt. 19 Menschen starben im Bombenhagel.

Bild 13 - Bildung und Schule, Kindergarten

Auf einem Fahrzeug wird ein altes Klassenzimmer mit Lehrer und Schülern dargestellt und auf einem zweiten das Modell der 1977 eingeweihten ehemaligen Polytechnischen Oberschule „Wilhelm Pieck“. Die den Fahrzeugen folgenden Schülerinnen, Schüler und Lehrer zeigen eine Schulklasse der ehemaligen Schule.

1845 gab es im Ort zwei Schulen. Dies war insbesondere der mit über 5 Kilometern langen Ortslage bedingt. Obwohl nach 1945 „nur“ noch eine Schule bestand, war diese dennoch in mehreren Gebäude über den gesamten Ort hinweg untergebracht. Der Traum von einem einheitlichen Schulgebäude erfüllte sich mit dem Neubau und dessen Einweihung 1977. Das Gebäude in der ehemaligen „oberen“ Schule beherbergt seit 1986 den Kindergarten und seit 2001 den Schulhort.

Zum Bedauern der Krumhermersdorfer wurde aus der erst 1977 eröffneten 10-klassigen Oberschule zunächst eine Grundschule, ehe diese im Jahr 2003 durch Beschluss des Stadtrates Zschopau gänzlich geschlossen wurde.

Bild 14 - Bau Freibad

Das Bild berichtet vom Bau des Freibades. Auf dem Festwagen wird auch das Modell des ehemaligen Sprungturmes gezeigt.

Das Freibad entstand aus dem ehemaligen Börnichener Teich durch freiwillige Aufbauleistungen der Krumhermersdorfer (NAW = Nationales Aufbauwerk). 1960 war es erstmals Zentrum des Schul- und Heimatfestes, 1967 noch einmal. Wegen seiner schönen Lage wird es gerühmt und gern besucht. 

Schrittweise wurde in den Jahren nach 1990 das Freibad modernisiert und ist heute nach wie vor ein Schmuckstück in der Umgebung.

Bild 15 - Handel und Gewerbe

Das Bild zeigt historisch typisches Handwerk und Gewerbe in Krumhermersdorf. Dazu zählen

der Schmied, der Bäcker, der Fleischer, die Tischler, Zimmerer und Stellmacher, der Klempner, die Holzfabrikation, die Gaststätten und der Handel.

Bild 16 - Freiwillige Feuerwehr, technische Entwicklung

Mit diesem Bild zeigen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr die historische und technische 

Entwicklung. Seit der Gründung im Jahr 1882 leisten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Krumhermersdorf seit nunmehr 135 Jahren ihren Dienst für die Gemeinde.

Bild 17 - Landwirtschaft

Inhalt des Bildes ist die Entwicklung von der bäuerlichen bis zur heutigen modernen Landwirtschaft. Gezeigt wird die beschwerliche Arbeit der Bauern in der typischen Erzgebirgsregion, die Entwicklung der Maschinerie und der genossenschaftlichen Produktion. Zu sehen sind auch historische Landwirtschaftsfahrzeuge und Maschinen.

Heute ist die Agrarprodukte Krumhermersdorf GmbH eine Tochtergesellschaft der Bauernland 

AG Großolbersdorf, einem der wichtigsten Betriebe im Mittleren Erzgebirge.

Bild 18 - Friedliche Revolution

Mit diesem Bild soll an die friedliche Revolution im Jahr 1989 erinnert werden.

Der gesellschaftliche Umbruch in der ehemaligen DDR brachte auch für die Gemeinde und ihre

Bürger neue Möglichkeiten für die Entwicklung. Die größten Herausforderungen mussten aber die 

Menschen für sich selbst meistern, mit allem Angenehmen und allen Schwierigkeiten. 

Hilfe und Unterstützung erhalten wir von der Partnergemeinde Unterschneidheim.

Bild 19 - Vereine

Im Bild präsentieren sich die Vereine des Ortes:

  • Sportvereine FSV Krumhermersdorf (Fußball)
  • SG Krumherhermersdorf (Kegeln und Turnen)
  • Schnitzverein Krumhermersdorf e.V.
  • Rassegeflügelzuchtverein Krumhermersdorf e.V.
  • Kleingartenverein „Am Pilzhübel“ e.V. Krumhermersdorf
  • Motorsportverein „MZ-Stadt Zschopau“ e.V.

sowie die erfolgreichen und bekannten Motorsportler Jens Grüner, Lucy Glöckner und Andreas Beier.

Bild 20 - Präsentation der Handwerker und Gewerbetreibenden

Im Anschluss an den Festumzug spielten die Witzschdorfer Blasmusikanten noch zum Platzkonzert auf dem Festplatz auf.