Ortsteile


Die Feldgüter - Ortsteil von Krumhermersdorf
Die Feldgüter in den 1950er Jahren

Die Feldgüter

 

Am  alten  Zöblitzer  Weg  an  der  Weggabelung  Richtung Kalkstraße, heute Bornwaldstraße, hinter den Ställen und Einrichtungen  der  Agrargenossenschaft  befand  sich  der erste um 1800 erbaute Bauernhof, das sogenannte Musch-Gut. Dieses  wurde  bis  1961  von  der  Familie Schönherr bewirtschaftet. Lina Musch und die Familie Ehrlich waren die letzten Bewohner bis zum Abriss des Wohnhauses. Die  Scheune  wurde  nach  1961  von  der  damaligen  LPG Vereinte Kraft um- und ausgebaut.

Einige Zeit später wurde um 1820 weiter oben ein weiterer  Zweiseitenhof  errichtet.  Dieser  wurde  nach  einem schweren Brand 1907 wieder neu aufgebaut. Das  bis  auf  die  Grundmauern  abgebrannte  Wohnhaus entstand  an  neuer  Stelle  in  einer  Rekordzeit  von  einem Jahr.  Vielen  älteren  Bürgern  sind  die  Bezeichnungen Mildahof und Mildaweg noch ein Begriff.

Ein  weiteres  Gehöft,  das  sogenannte  Löschner-Gut,  entstand  als  letztes  der  drei  Feldgüter gleich  neben  dem Musch- später Schönherr-Gut. Jenseits der Straße entstand erst eine Scheune, danach das Wohnhaus mit den Nebengebäuden. Die Scheune gehörte zum Gut an der Dorfstraße, welches später abbrannte. Julius Winkler war der erste Eigentümer und Erbauer des Löschner-Guts 1850.

Das  Löschner-Gut  mit  Scheune  und  Wohnhaus  und  das Nachbargut der Familie Richter, ehemals Milda-Gut, sind Zeitzeugen der Landwirtschaft auf den Fluren von Krumhermersdorf. Die auf den Feldern erbauten Güter bewirtschafteten die Flure bis zum Wald am Schwarz- und Grenzbach, wo in gleicher Zeit die Bornwaldhäuser entstanden.

Neben den noch erhaltenen und bewohnten Gütern der Familien Löschner und Richter werden die Feldgüter heute geprägt von den Gebäuden und Anlagen der Agrargenossenschaft Krumhermersdorf.

 

(aus dem Buch "Krumhermersdorf im Erzgebirge" - Ortschronik anlässlich der 725-Jahr-Feier)


Die Ganshäuser - Ortsteil von Krumhermersdorf
Ortsteil Ganshäuser

Die Ganshäuser

 

Der Ortsteil von Krumhermersdorf, südwestlich vom Ortskern  an  der  alten  Handelsstraße gelegen,  entstand  in  der gleichen Zeit wie die Feldgüter und die Bornwaldhäuser.

Ihren Namen verdanken die erste Schankwirtschaft, die Bauernhöfe  sowie  weitere  Gebäude  dem  nahegelegenen Tal mit dem Bach, der den Namen Gansbach trägt (weit vor  der  Zeit  der Ganshäuser,  als  die  alten  Wege  noch über  oder  durch  den  Bach  in  Richtung  Böhmen  führten).  Der  alte  Gansbach  war  und  ist  für  einige  Anwohner die Grundstückgrenze, der Drachenhain die Grenze nach  Westen.  Weit  vor  der  Zeit  der  Ganshäuser  reichte der  Krumhermersdorfer  Besitz  bis  an  die  Tischau.  Die letzten Flächen Krumhermersdorfer Bauern an der alten Hohndorfer Mühle wurden nach 1965 verkauft und wer-den später als Wochenendgrundstücke bis heute genutzt.

Das erste Gebäude der Ganshäuser links an der Straße vor dem Zschopenberg, heute 50 m vor dem Kreisverkehr am Klinikum Zschopau, taucht 1786-1800 auf den ersten Flurkarten von Krumhermersdorf auf. Kurze Zeit darauf entstanden die ersten Gebäude rechts der damals 

sogenannten Hohen Straße. Dabei handelte es sich um die ersten Bauernhöfe. Das erste Gehöft bot Vorspanndienste an und besaß ein Ausschankrecht. Gleich daneben  entstand  bis  1810  ein  weiterer  Hof.  1842  standen „auf  der  Gans“,  im  Volksmund  bis  heute  noch  so  genannt, sechs weitere Anwesen.

(aus dem Buch "Krumhermersdorf im Erzgebirge" - Ortschronik anlässlich der 725-Jahr-Feier)