Das Ortswappen


Ortswappen Krumhermersdorf

Wappenbeschreibung (Blasonierung)

 

"Über silbernem Schildfuß gespalten in Grün und Silber, vorn goldene Getreideähre, hinten grüne Garnspindel, im Schildfuß oben und unten anstoßende durchgehende rote Bogenbrücke."

 

Die Garnspindel und die Getreideähre symbolisieren die Strumpfindustrie und die Landwirtschaft der Gemeinde. Diese Industriezweige haben über einen sehr langen Zeitraum die Geschichte, das Ortsbild und die Bedeutung der Gemeinde geprägt.

Die Brücke ist eine stilisierte Darstellung des Aquädukts (im Volksmund "Wasserbaubrücke") der Gemeinde. Dieses Baudenkmal ist ein Wahrzeichen der Gemeinde und untrennbar mit der Geschichte des Wasserbaus und des Baus der Neunzehnhainer Talsperre verbunden.

 

Nach einem Beschluss des Gemeinderates vom 25.09.1996 wurde das Gemeindewappen am 30.09.1996 zur Genehmigung eingereicht und gemäß sächsischer Gemeindeordnung am 09.12.1996 rechtsaufsichtsbehördlich genehmigt.


Wappen von 1988
Wappen von 1988

Entstehung

 

Im Jahre 1988 wurde mit Beteiligung der Bevölkerung dieses Wappen in seiner Grundform entwickelt, nachdem einige Recherchen ergeben hatten, dass kein altes Wappen für die Gemeinde existiert. Eine Anfrage des damaligen Bürgermeisters Jörg Tausch beim Sächsischen Hauptstaatsarchiv im Februar 1994 ergab jedoch, dass in deren Ortssiegelsammlung ein altes Bildsiegel vorhanden war, belegt mit einem Siegelabdruck aus dem Jahre 1835, welches aber durchaus wesentlich älter sein konnte. Der Siegelabdruck zeigt als Hauptmotiv ein unter einem Apfelbaum liegendes ruhendes Rind mit langen Hörnern, die nach innen gebogen sind. Neben dem Apfelbaum ist vorn ein Getreidefeld und hinten eine nicht näher bestimmbare hohe Blütenpflanze abgebildet. Über dem Apfelbaum befindet sich eine strahlende Sonne.

Alter Siegelabdruck
Alter Siegelabdruck

Schon 1928 gab es Verhandlungen zwischen der Gemeinde Krumhermersdorf und dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv über eine eventuelle Wiederaufnahme dieses Siegelbildes in vereinfachter Form, die aber von der Gemeinde "aus einigen besonderen Gründen" nach der Fertigstellung eines ersten Entwurfes durch den Dresdner Wappenmaler Böhmert abgebrochen wurden. Damals wurde auch in Erwägung gezogen, das Siegel um ein Symbol aus der Textilindustrie zu erweitern. Einen konkreten Grund für den Abbruch der Verhandlungen nannten die Akten des Hauptstaatsarchivs nicht. In einem Schreiben der Gemeinde klang jedoch eine gewisse Befürchtung an, sich mit dem Rindermotiv dem Spott der Nachbargemeinden auszusetzen.

Nach Ansicht von Dr. sc. phil. Groß vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv wäre das Hauptmotiv des alten Bildsiegels, also das Rind unter dem Apfelbaum, durchaus für die Aufnahme in ein neues Wappen geeignet.  Diese Möglichkeit sollte vor der endgültigen Beantragung eines Wappens in der Darstellungsweise von 1988 nochmals in Erwägung gezogen werden. Trotzdem wurde das 1988 entworfene Wappen nicht grundsätzlich abgelehnt, jedoch waren aus Sicht des Hauptstaatsarchivs einige kleine Änderungen notwendig, um die Einhaltung der heraldischen Farbregeln zu gewährleisten. Diese Änderungen wurden durch die Firma Teichmann aus Zschopau umgesetzt, und es entstand das im Jahre 1996 genehmigte und in seiner heutigen Form verwendete  Ortswappen.


Diese 4 Enwürfe fertigte die Firma Teichmann aus Zschopau an, hierbei wurden auch die Motive des historischen Bildsiegelabdrucks verwendet, Rind und Apfelbaum. Letztenendes entschied sich der damalige Gemeinderat aber für die Verwendung des Entwurfs aus dem Jahre 1988.