Gedenkstein in Krumhermersdorf erstrahlt in neuem Glanz

Thomas Anger, Gunter Gerlach, Michael Löschner, Nicole Musch und Regina Seyrich (v.l.) haben Maßarbeit geleistet, damit das Kriegsdenkmal in neuem Glanz erstrahlt. Foto: Thomas Fritzsch/PhotoERZ
Thomas Anger, Gunter Gerlach, Michael Löschner, Nicole Musch und Regina Seyrich (v.l.) haben Maßarbeit geleistet, damit das Kriegsdenkmal in neuem Glanz erstrahlt. Foto: Thomas Fritzsch/PhotoERZ

"Freie Presse" vom 29. Juni 2023, von Thomas Fritzsch

102-jähriges Denkmal wurde in zehn Monaten restauriert. Jetzt ist es wieder an seinen angestammten Platz zurückgekehrt: auf dem Krumhermersdorfer Friedhof.

 

Ein Ehrenmal gedenkt auf dem Krumhermersdorfer Friedhof der im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten. Doch der kolossale Stein war seit August vergangenen Jahres nicht zu sehen. Innerhalb von 10 Monaten wurde er aufwendig restauriert. Denn er war in die Jahre gekommen. Seit der Einweihung im Jahr 1921 war nichts aufgefrischt worden. Seit Jahrzehnten bröckelte das Denkmal, die Inschriften ließen sich kaum noch entziffern. Anfang der Woche kehrte das mittlerweile 102-jährige Mahnmal an seinen angestammten Platz zurück und erstrahlt nun in neuem Glanz.

 

Die Seiten des Steins hatten dafür neue Platten aus Sandstein erhalten, Fehlstellen im Ornament wurden ausgebessert. Oberer und unterer Sockel mussten für die Steinmetzarbeiten per Kran abtransportiert werden, denn allein der obere Sockel wiegt zwei Tonnen. „Es war schon eine Menge dran zu machen“, erinnerte sich der Inhaber der Steinmetzwerkstatt in Ansprung, Michael Löschner.

Das 102-jährige Denkmal wurde in innerhalb von zehn Monaten restauriert. Foto: Thomas Fritzsch/PhotoERZ
Das 102-jährige Denkmal wurde in innerhalb von zehn Monaten restauriert. Foto: Thomas Fritzsch/PhotoERZ

Kosten für Sanierung belaufen sich auf 12.000 Euro

Der Krumhermersdorfer Gunter Gerlach hatte sich für die Denkmal-Rettungsaktion in seinem Heimatort stark gemacht. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 12.000 Euro – ein Mix aus privaten Spendengeldern, ehrenamtlichen Arbeitsstunden, der Förderung durch die Sparkasse und der Bezuschussung von öffentlicher Seite ermöglichten das Projekt. Gunter Gerlach erinnerte sich: „Mein Vater Karl hatte die Erneuerung des Steins schon vor 25 Jahren angestrebt. So kurz nach der Wiedervereinigung fand er jedoch in den Behörden kein offenes Ohr für sein Anliegen. Vor zwei Jahren habe ich das Ganze erneut in Angriff genommen“. Neben Behördenmitarbeitern war bei der Begutachtung extra ein Professor aus Dresden vor Ort, der sich auf dem Gebiet der Denkmalpflege auskennt. Dieser habe sich für die Erhaltung des Denkmals ausgesprochen.

 

„Die Steinmetzwerkstatt hat tolle Arbeit geleistet“, lobt Gerlach. Und es gab weitere Unterstützung: Nachdem ein Maler krankheitsbedingt ausfiel, hat sich die ortsansässige Malerin Nicole Musch, sofort bereiterklärt, zu helfen. Nun ist das Mahnmal wieder Teil des Friedhofs, sein Alter ist ihm nicht mehr anzusehen. „Wir haben diese Aktion gemacht, um an die jungen Leute zu erinnern, die damals ihr Leben lassen mussten“, sagt Gunter Gerlach. (ritz)

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