Ex-Volkseigentum in städtischer Hand

"Freie Presse" vom 19. Februar 2022, von Mike Baldauf

Zschopau hat Flächen an der Lindenhöhe übertragen bekommen. Damit wird der Boden für Eigenheimbauer bereitet.
Für die Ausweisung eines neuen Wohngebiets im Zschopauer Ortsteil Krumhermersdorf sind die Weichen gestellt. Die Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft (BVVG) – eine Nachfolgeeinrichtung der Treuhandanstalt – hat der Kommune ein 12.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Straße Lindenhöhe zuzüglich der Straßenfläche zugeordnet.
„Jetzt haben wir für die Entwicklung des Baugebiets freie Hand“, sagt Zschopaus Bauamtsleiter Thomas Hoyer. Bis zu fünf Eigenheime könnten auf einer Fläche von 7000 bis 8000 Quadratmetern linkerhand des schon bestehenden Wohngebiets entstehen. Zurzeit befindet sich dort ein Gehölzstreifen. Gelder für Planungsarbeiten sind Hoyer zufolge im Doppelhaushalt der Motorradstadt veranschlagt.
Die jetzt übertragenen Flurstücke waren zu DDR-Zeiten Volkseigentum. „Das Bundesamt für offene Vermögensfragen hatte uns aufgefordert, diesen Flächen zur Zeit der politischen Wende eine Nutzungsart zuzuweisen. Zudem sollten wir mitteilen, ob wir eine Zuordnung wünschen“, erklärt Thomas Hoyer. „Natürlich ist es unser ureigenstes Interesse, dass sich eine öffentliche Straße im Eigentum der Kommune und damit des Baulastträgers befindet“, fügt er an. Bis zum Abschluss des Verfahrens sei es ein zäher Weg gewesen. Noch immer gebe es einige offene Fälle, bei denen noch keine Entscheidung abzusehen sei.
Für die geplante Erweiterung des Wohngebiets Illmhöhe hatte Zschopau schon 2017 ein 2,4 Hektar großes Flurstück von der BVVG erhalten. Als Gegenleistung zahlte die Kommune 32.000 Euro.

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