Im einstigen Klassenzimmer wird trainiert

Der Vereinsvorsitzende Matthias Rochlitzer und Stellvertreterin Simone Weigelt im neuen Fitnessstudio, das am Mittwoch beim Tag der offenen Tür präsentiert wird. Zu bestaunen gibt es dann noch einiges mehr. Foto: Andreas Bauer
Der Vereinsvorsitzende Matthias Rochlitzer und Stellvertreterin Simone Weigelt im neuen Fitnessstudio, das am Mittwoch beim Tag der offenen Tür präsentiert wird. Zu bestaunen gibt es dann noch einiges mehr. Foto: Andreas Bauer

"Freie Presse" vom 01.10.2018, von Andreas Bauer

Das neue Fitnessstudio ist das größte Projekt, das der Verein "De Schul" beim Tag der offenen Tür am Mittwoch präsentieren wird. Doch die Krumhermersdorfer stellen noch viel mehr auf die Beine.

Ins Schwitzen dürften in diesem Raum schon viele geraten sein. Schließlich haben Mathematik- und Deutsch-Arbeiten schon so manchem Schüler vor eine harte Probe gestellt. Doch diese Zeiten sind im Fall der Krumhermersdorfer Schule lange her - 2003 wurde sie geschlossen. Schon das sorgte für Unmut in der Bevölkerung. Als vor drei Jahren dann auch noch das Gerücht von einem Abriss des 1977 eingeweihten Schulgebäudes die Runde machte, konnten einige Krumhermersdorfer nicht mehr still halten. Zunächst als Privatinitiative und seit 2016 als offizieller Verein "De Schul" hauchten sie dem Haus neues Leben ein. So auch dem Zimmer im zweiten Stock, wo einem weiterhin der Schweiß auf die Stirn getrieben wird - allerdings nicht durch Mathe- oder Deutsch-Arbeiten, sondern durch 20 Fitness- und Kraftgeräte.

Die Einweihung des sogenannten "Fiti" ist der Höhepunkt des Tags der offenen Tür, der am Mittwoch von 11 bis 16 Uhr im ehemaligen Krumhermersdorfer Schulgebäude stattfinden wird. "Die Fitnessgeräte haben wir aus einem anderen Studio, das geschlossen wurde. Dazu kamen noch einige Spenden", sagt Matthias Rochlitzer. Er ist der Vorsitzende des Vereins "De Schul", der sein Begegnungszentrum damit um ein interessantes Angebot erweitern konnte. Genau genommen ist es nicht nur ein Raum, in dem künftig immer montags und donnerstags abends trainiert werden kann. "Das waren einst zwei Klassenzimmer, aber wir haben eine Mauer entfernt", so Rochlitzer. Die grundhafte Instandsetzung, auch mit Erneuerung der Fenster, habe den Verein viel Kraft gekostet. Doch dass sich der Aufwand lohnt, da ist sich Rochlitzer sicher. Schließlich fiel die Resonanz auf eine Umfrage im Vorfeld positiv aus. Sowohl ältere als auch junge Bürger hätten Interesse an einer Möglichkeit bekundet, sich fitzuhalten. "Bei entsprechender Nachfrage sind wir mit den Öffnungszeiten auch flexibel", kündigt der Vereinsvorsitzende an.

 

Über eine künftige Nutzung können sich Interessenten am Mittwoch genauer informieren. Das "Fiti", für das sich drei jüngere Vereinsmitglieder extra als Betreuer ausbilden ließen, ist aber nicht das einzige Thema am Tag der offenen Tür. "Fast alle Vereine, die bei uns zuhause sind, werden sich vorstellen", erklärt Simone Weigelt. Die stellvertretende Vorsitzende von "De Schul" verweist zum Beispiel auf Vorführungen des Zschopauer Karatevereins und der Musikschule Weißbach. Auch die Initiative Groß- und Kleinbahn Vetter habe etwas für die Besucher vorbereitet. Ebenso haben die Landeskirchliche Gemeinschaft und der Heimatverein Zschopau Räume im Schulgebäude bezogen.

 

Mit dem Verein Hoffnung - Christliche Lebensberatung steht der nächste Untermieter schon vor der Tür. Er wird am Mittwoch ebenso vorgestellt wie das nächste große Projekt des Vereins "De Schul". Gemeint ist das neue Dorfgemeinschaftshaus, das aus dem ehemaligen Speisesaal und der Küche entstehen soll. Im Anbau wird schon fleißig gebaut. Das 220.000 Euro teure Projekt - 60 Prozent davon konnten dank der Leader-Entwicklungsstrategie der Erzgebirgsregion Flöha- und Zschopautal durch EU-Fördermittel abgedeckt werden - wird erst im April 2019 fertig sein. Doch schon jetzt ist die Vorfreude groß auf einen Veranstaltungssaal mit 190 Plätzen. In der einstigen Schule wird weiterhin reges Treiben herrschen.

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