Krumhermersdorfer Miniaturversion des Erzgebirges findet nicht nur bei Modellbahn-Fans großen Anklang

Mit vielen Besuchern kam Wilfried Neumann (hinten) ins Gespräch, weil sie Fragen zur Technik und zum Hintergrund seines Projekts hatten. Bild: Andreas Bauer
Mit vielen Besuchern kam Wilfried Neumann (hinten) ins Gespräch, weil sie Fragen zur Technik und zum Hintergrund seines Projekts hatten. Bild: Andreas Bauer

"Freie Presse" vom 04.01.2024, von Andreas Bauer

Seit Anfang Dezember sind Hunderte Besucher gekommen, um die kleine Welt zu sehen, die Wilfried Neumann erschaffen hat. Auch an den ersten Tagen des neuen Jahres musste er viel zeigen und erklären.

 

Als am ersten Adventswochenende erstmals kleine Züge durch die von Wilfried Neumann erschaffene Miniaturversion der Montanregion Erzgebirge rollten, da war der 75-jährige Chemnitzer noch sehr auf ein möglichst großes Rahmenprogramm bedacht. Schnitzer, Klöpplerinnen und die Präsentation von Puppenstuben sollten dafür sorgen, dass auch ja viele Besucher in „De Schul“ von Krumhermersdorf kommen. Mittlerweile hat sich die TT-Modellbahnanlage von Neumann so weit herumgesprochen, dass sich der Initiator und der ebenfalls am Bau beteiligte Mario Dehs vor neugierigen Gästen auch so kaum retten können. Zwischen den Feiertagen sowie an den ersten beiden Tages des neuen Jahres lag die Besucherzahl täglich im dreistelligen Bereich.

Rentner nutzt seine Zeit sinnvoll

„Wir sind bei dem großen Andrang fast erschrocken“, gesteht der 75-jährige schmunzelnd. Doch natürlich waren er, seine stets anwesende Frau Sofie sowie Dehs höchst erfreut darüber, ihr Projekt so vielen Menschen präsentieren zu können. „Wir wollen die Montanregion Erzgebirge als Welterbe und die Kulturhauptstadt Chemnitz in Verbindung bringen“, erklärt Neumann, dem es leicht fiel, nach dem monatelangen Bau nun auch für die Betreuung der Ausstellung viel Zeit zu opfern. „Ich bin ja Rentner. Und Wasserwandern, was ein großes Hobby von mir und meiner Frau ist, können wir nur in der warmen Jahreszeit“, erklärt er. Dagegen hat Dehs,d er sich um alle technischen Aspekte kümmert, als selbstständiger Elektroniker noch berufliche Verpflichtungen.

Gebannt verfolgten Besucher, wie die kleinen Züge durch die fantasievoll gestaltete Landschaft fahren. Bild: Andreas Bauer
Gebannt verfolgten Besucher, wie die kleinen Züge durch die fantasievoll gestaltete Landschaft fahren. Bild: Andreas Bauer

Die sonst so geruhsamen Feiertage wurden diesmal ziemlich stressig. Und Dehs opferte oben drauf noch Urlaubstage, um vor Ort die 53 Weichen an den über 100 Meter langen Gleisen zu stellen sowie die 210 elektrischen Zubehörteile zu steuern. „Eigentlich kontrolliere ich sie nur, denn alles läuft automatisch“, erklärt der Chemnitzer, der fachkundigem Publikum aus Modellbauvereinen viel zu erzählen hatte. Doch genauso waren auch einfach nur zahlreiche Neugierige vor Ort. Neumann musste sogar Gästen aus der Lausitz Fragen beantworten. Vor allem aber tauschte er sich mit vielen Einheimischen aus, weshalb der Chemnitzer zufrieden feststellt: „Wir sind in Krumhermersdorf angekommen.“ (anr)

Zwischen und an den Feiertagen hatten Mario Dehs (vorn) und Wilfried Neumann viel zu tun. Bild: Andreas Bauer
Zwischen und an den Feiertagen hatten Mario Dehs (vorn) und Wilfried Neumann viel zu tun. Bild: Andreas Bauer

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